Zum Hauptinhalt springen

Vinyl lebt – was sind die Gründe?

In einer Welt des Streamens wirkt die Schallplatte wie ein Relikt aus einer alten Zeit. Gerade das scheinen aber viele

Menschen zu schätzen, und das macht Hoffnung.

Wenig wärmt das Herz so sehr wie ein aufrichtiger Charakter, der im Kampf gegen vermeintlich übermächtige Gegner

Erfolge erzielt. In einer stetig komplexeren Welt, die selbst die einstmals simple Musikwiedergabe erreicht hat, lebt ein

totgesagtes Medium nicht nur weiter, sondern es blüht geradezu auf.

Um 9,4 Prozent sind die Verkäufe von Vinyl-Langspielplatten im Jahr 2024 gestiegen. Und damit ist die Erfindung des aus

Hannover stammenden Emil Berliner das positive Signal in einem Markt, der schrumpft. 1887 zum Patent angemeldet,

schickt sich das Medium gut 140 Jahre später an, die Fahne der analogen Musikwiedergabe hochzuhalten.

Physische Tonträger als Gruppe – dazu zählen CDs – sanken um 7,4 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 379 Millionen

Euro, wie der Verband der Musikindustrie nun mitteilte. Das Rennen ist noch nicht entschieden, doch nach Jahren in der

Versenkung stellen Vinylschallplatten inzwischen wieder 40,5 Prozent der Umsätze bei den physischen Tonträgern.

Und die Liebhaber des Mediums, von Jugendlichen, die sie wiederentdecken, bis zu nerdigen Sammlern, die schwerge-

wichtigen Sondereditionen – gerne auch in Farbe – nachjagen, werden von allen Seiten der Branche umgarnt.

Kein Popmusiker von Rang, der seinen Fans nicht wieder eine Vinylversion anbietet, klassische Orchester suchen be-

sondere Einspielungen für ihr Vinylprogramm aus.

 

Vinyl-Verkäufer bei Schwarzpressungen überführt

Die holländische Antipiracy-Organisation BREIN einigte sich mit einem Vinyl-Verkäufer. Die Quelle der

Schwarzpressungen ist noch unbekannt. Die CD oder die DVD sind zwar alles andere als tot, aber Vinyl erlebt seit

Jahren ein Comeback. Und damit auch nicht autorisiertes Vinyl. Gemeint sind Schallplatten, die ohne die

Zustimmung der Rechteinhaber gepresst und veröffentlicht werden.

Illegale Nachdrucke mit Musik

Bei seinen Ermittlungen zu nicht autorisiertem Vinyl hat die niederländische Antipiracy-Vereinigung BREIN einen

Wiederverkäufer ausfindig gemacht, der in Deutschland lebt, wo er sich vor den niederländischen Behörden sicher fühlte.

Der Mann verkaufte hauptsächlich illegale Nachdrucke mit Musik von niederländischen Künstlern. Dazu kam ein Werk,

das zuvor nicht legal auf Vinyl erhältlich war. Derartige Waren bieten andere Händler zumeist auf Flohmärkten an.

Die Quelle der illegalen Pressungen ist noch unbekannt. Die Mitarbeiter von BREIN leiteten eine Untersuchung ein

und konnte den Verkäufer identifizieren, obwohl er sich gut versteckt hielt. Nachdem er eine Vorladung erhalten hatte,

einigte sich der Rechtsverletzer schließlich mit BREIN und unterzeichnete eine Unterlassungserklärung.

Die Informationen des Verkäufers führten noch nicht zu der Quelle der Schwarzpressungen. Die Ermittlungen zur Her-

kunft des nicht autorisierten Vinyls dauern an. BREIN erhält viele Meldungen von Künstlern, Labels und anderen,

die sich über unautorisiertes Vinyl Sorgen machen.