NORDMENDE

genauer Norddeutsche Mende Rundfunk KG (Produktion) und NORDMENDE Vertriebs-GmbH & Co. OHG (Vertrieb), war von 1947 bis 1977 ein eigenständiger Hersteller von Unterhaltungselektronik.
Vorläufer war die Radio H. Mende & Co. aus Dresden, gegründet 1923 von Otto Hermann Mende (1885–1940). Im Jahre 1937 kam jedes dritte in Deutschland hergestellte Radiogerät von Radio Mende. Neben Rundfunkgeräten gehörten auch Transmitter, Fernschreiber, Feldfernsprecher und Verstärker zum Fertigungsprogramm.


Gegründet 1947 mit 18 Mitarbeitern in den ausgebombten Fabrikhallen der Focke-Wulf-Flugzeugwerke in Bremen-Hemelingen wuchs das Unternehmen rasch zu einem der bedeuteten Unternehmen der Unterhaltungselektronik. Mitte der 50er Jahre erfolgte der erste Umzug in größere Produktionshallen in Hemelingen .
Am 03. Juli 1957 erfolge der Einzug in das neue, 12.000 m² große, Fernsehwerk, die seinerzeit modernste Fabrik für Fernsehgeräte in Europa. Die Mitarbeiterzahl betrug ca. 2.500 Mitarbeiter (zum Vergleich: SABA ca. 1.600 Mitarbeiter inkl. Telefonbau, Grundig ca. 8.600 inkl. Tonbandfertigung und Studiotechnik sowie der Bürotechnik (Triumph-Adler)).


Durch die steigende Nachfrage wuchs das Unternehmen und eröffnete Zweigwerke in Norddeutschland: Wildeshausen (1964), Bremerhaven (1969), Sittensen (1970) und Verden (1972). NORDMENDE galt als innovativ und marktführend in der Technologie. So kam der erste Fernseher mit kabelloser Ultraschallfernbedienung 1961 von NORDMENDE.

Ein weiterer Geschäftszweig, neben der Unterhaltungselektronik, war die Entwicklung und der Bau von Messgeräten. Dieser Fachbereich firmierte unter "Elektronische Mess- und Prüfgeräte - Industrieelektronik" und war, neben gängigen elektrischen Messgeräten, auch Hersteller von z.B. Gaswarngeräten. Jedoch konnte bei den Sondermessgeräten, im Gegensatz zu den Standardgeräten, Signalgebern und Oszilloskopen, kein Erfolg am Markt erreicht werden.

Das Unternehmen wurde 1977 an den Thomson-Brandt-Konzern verkauft. Der Markenname NORDMENDE wurde in den 90. Jahren nach und nach durch Thomson ersetzt und ist schließlich ganz vom Markt verschwunden.

Der indische Unterhaltungselektronik-Konzern Videocon erwarb die entsprechende Markenrechte und vermarktet seit 2007 wieder Geräte unter dem Markennamen NORDMENDE.
Seit dem 05.04.2017 besitzt die Firma TechniSat die Lizenz zur Nutzung der Marke

Produkte
Bandmaschinen, CD-Player, Gesamtanlagen, Kassettendecks, Kopfhörer
Lautsprecher, Plattenspieler, Radiorekorder, Receiver, Tuner, Videorecorder
Vollverstärker, Weltempfänger.
NORDMENDE

Rechtsform: OHG (Vertrieb) / KG (Produktion)
Gründung: 1949 (Nachkriegsgesellschaft)
Auflösung: 1978 (Verkauf)
Sitz: Bremen, Deutschland
Leitung: Martin Mende
Mitarbeiter: 5.800 (1977)
Website: https://www.nordmende.eu/de/

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