Wer offizielles Mitglied im Club der Vinyl-Fans werden möchte, muss erst einmal
den richtigen Plattenspieler finden. Davon werden pro Jahr hierzulande wieder
110.000 Stück verkauft. Damit man sich das neue Hobby Platten nicht gleich schon
zum Start vermiest, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Am Anfang sollte man sich ganz genau überlegen, ob man wirklich bereit ist, in ei-
nen Plattenspieler samt Zubehör zu investieren Denn abgesehen vom Plattenspieler
und den Schallplatten kommen noch einige weitere Ausgaben hinzu, ohne die es
aber nicht geht."
Einen soliden (Einsteiger-)Plattenspieler kann man zwar bereits für unter 200 Euro
bekommen, aber in den meisten Fällen ist es sinnvoll, gleich in ein qualitativ hoch-
wertigeres Modell im Preisbereich von 300 bis 400 Euro zu investieren.
Ein Impulskauf ist keine gute Idee!
Auch wenn viele Zubehörprodukte heute schon recht günstig sind, bleibt es in der
Summe trotzdem eine recht große Investition. Von Impulskäufen ist daher abzura-
ten. Zudem sollte man sich vor dem Kauf auch überlegen, ob in den eigenen vier
Wänden überhaupt genug Platz für Plattenspieler und Zubehör vorhanden ist.
Obwohl es Discounter und andere Geschäfte gibt und man auch im Internet bestel-
len kann sollte man am besten zu einem Fachhändler gehen der eine vernünftige Be-
ratung bietet und auch im Reparaturfall seinen Service anbietet.
Von No-Name-Plattenspielern ist generell abzuraten. Mechanische Geräte haben
nun einmal den Nachteil, dass eine gewisse Qualität auch einen gewissen Preis er-
fordert.
Neben dem Plattenspieler selbst sollte man sich auch noch das passende Zubehör be-
sorgen: Es gibt zwar Plattenspieler, die sowohl Verstärker als auch bereits Lautspre-
cher mit dabeihaben, aber bei so etwas wird jeder Hi-Fi-Fan die Hände über dem
Kopf zusammenschlagen. Besonders einsteigerfreundlich sind Plattenspieler mit in-
tegrierten Vorverstärkern.
Steht auch der Neukauf von Verstärker und Boxen an, sollte sich der Preis des Ver-
stärkers an den Lautsprechern orientieren. Eine einfache Grundregel ist es, circa 60
Prozent des Budgets in die Lautsprecher und 40 Prozent in den Verstärker zu inves-
tieren."
Der Zweck bestimmt die Mittel
Letztendlich ist es eine sehr individuelle Frage, welche Sorte Plattenspieler man
möchte und für welchen Zweck. Wenn jemand nur aus Spaß - etwa, weil er alte Plat-
ten gefunden hat, die mal anhören möchte, dann wird er wahrscheinlich keine 1000
Euro investieren. Aber wenn es jemand als Hobby betreibt und sich da in seinen
Hörraum einschließt, um den Klang zu genießen, wird man deutlich mehr ausge-
ben.
Schon für circa 300 Euro ist ein vernünftiger Plattenspieler zu bekommen. Das be-
deutet zum einen, dass die Wiedergabe vom Klang her neutral ist und verzerrungs-
frei, ohne Jaulen durch Gleichlauf-Schwankungen und Ähnliches. Auch sollten die
Platten schonend abgetastet werden. Eine ungenau geschliffene, raue Abtastnadel
könne sie auf Dauer zerstören.
Zudem gebe es Plattenspieler mit USB-Ausgang oder Bluetooth, die man direkt an
einen Computer anschließen kann, sagt Theiss. Das sei vorteilhaft für Menschen,
die ihre Platten digitalisieren wollten. Dann kann man die Musik von der Platte auf
einer Festplatte speichern und sie dann demnächst vom Handy aus spielen, ohne
dass ich noch einmal zur Platte greifen muss.
Automatik rettet Plattenleben!
Sandra Schwarz von der Stiftung Warentest hält manuelle Geräte eher für etwas für
erfahrene Platten-Nutzerinnen und -Nutzer, da hier der Tonarm mit der Nadel von
Hand auf die Platte gesetzt wird. "Bei einer ungeschickten Bewegung kann die Plat-
te zerkratzen", sagt sie. "Für Anfänger eignen sich daher eher vollautomatische Plat-
tenspieler, die die Platte per Knopfdruck abspielen." So kann der Einstieg automa-
tisch besser klappen.
© dpa-infocom, dpa:211130-99-200437/2