Radio RIM

Erinnern Sie sich noch? Für Elektronikbastler war es die Adresse: Radio RIM in der Bayernstraße 25 in München, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Wer das Ladengeschäft nicht besuchen konnte bestellte im Versand.

Die Firma wurde 1922 unter dem Namen Ezetka-Industrie G.m.b.H. und Radiola-Industrie-GmbH gegründet und 1925 in Radio-Industrie München umbenannt.

Radio RIM, eigentlich Radio-Industrie-GmbH München, war ein Versender von Elektronik-Bauteilen und Hersteller elektronischer Baugruppen und Geräte. Die Produkte wurden meist in Bausatz-Form vertrieben, einige auch als Fertiggeräte.

Bekannt wurde Radio RIM vor allem wegen der Elektronikbastel-Jahrbücher, die seit 1925 herausgegeben wurden. Die Jahrbücher waren weit mehr als ein Versandhauskatalog für Bausätze, Fertiggeräte und Bauteile, sie sollten auf "solide fachkompetente Art den Lesern zeitgemäße Elektronik sowohl in technischer Hinsicht wie auch den Markt rund um die Elektronik vermitteln" so stand es im RIM-Jahrbuch 1989. Mit den Bausätzen wurden die Schaltpläne aus dem eigenen Entwicklungslabor veröffentlicht, das Jahrbuch war für Generationen von Ingenieuren und Hobbyelektronikern "Pflichtlektüre".

Bekannte Geräteserien von Radio Rim waren der "Organist", ein Mono-Mischverstärker für Beschallungszwecke, die Mono-Endstufe "Gigant", in den 1950er Jahren wurde sogar ein Bausatz für einTonbandgerät namens Rimavox produziert. 1991 wurde die Firma von Conrad Electronic, Hirschau, übernommen. Das sehr verwinkelte Stammhaus am Hauptbahnhof wurde in der Folge geschlossen.

Einige Mitarbeiter versuchten das Geschäft unter dem Namen “MIR” an anderer Stelle weiterzuführen, mussten aber im Jahre 2006 auch aufgeben.

K.Ramm