AKG Lyra – ein USB-Podcast-Mikrofon

Podcast-Mikrofone dienen im Grunde nur einer Aufgabe, sie sollen den Sprecher vor dem Mikrofon einwandfrei übertragen. Wenn aber plötzlich mehrere Sprecher und Sprecherin da sind oder

es gar eine Diskussionsrunde gibt? AKG hat da etwas neues.

Das AKG Lyra ist schon optisch etwas besonderes. Sein Design ist gleichermaßen gewagt und traditionell, denn die eckige, konisch zulaufende bekanntestem Mikrofon, dem C 414, von 1970 bis heute das Vorzeigeprodukt geblieben ist.

Das AKG Lyra (Produktnummer C44-USB) ist aber deutlich größer! Mit Abmessungen von 149 x 70 x 47 mm (70 mm mit Reglerkappen) hat es das doppelte bis dreifache Gehäusevolumen des alten C 414 EB P48. Dabei wird heutzutage so vieles kleiner. Aber der voluminöse Mikrofonkorb aus perforiertem Metall enthält nicht nur eine, sondern gleich vier Mikrofonkapseln, nämlich je zwei in einem weiten Winkel nach vorne und nach hinten.

Bis auf den Korb besteht der Body des AKG Lyra weitgehend aus Kunststoff; der optische und haptische Eindruck ist dennoch wertig. Die Kombination aus Silber-matt und Graublau in Kombination mit der elegant-kantigen Formgebung hat ein gewisses 60s-Flair. Das Lyra ist ein echter Hingucker und wirkt teurer, als es kostet, nämlich ca. 169 Euro (Listenpreis).

Zum Lieferumfang gehört ein elegant geschwungener Tischständer, der wie der Haltebügel aus massivem Metall besteht, der eine gute Standfestigkeit garantiert. Die Unterseite der Aufstellfläche ist gummiert, um ein Verrutschen zu verhindern und Körperschallübertragung zu minimieren. Alternativ lässt sich das Lyra über seinen Haltebügel auch an einem Mikrofonstativ oder einem broadcast-typischen Tischmikrofonarm montieren.

Die Technik

Die vier Mikrofonkapseln haben jeweils Nierencharakteristik und sind in Elektret-Technik gefertigt, d. h., die Polarisationspannung ist in der Kondensatorkapsel »eingefroren«. Das hat für ein USBMikrofon den Vorteil, dass eine Spannungswandlerschaltung entfallen kann, das spart Kosten t und auch ein paar Milliampere des knapp bemessenen USB-Speisestroms.

Über einen rückseitigen Drehschalter lassen sich vier Modi aktivieren, die auf der Vorderseite per LED angezeigt werden: Front, Front & Back, Tight Stereo und Wide Stereo. In der Stellung Front werden die vorderen beiden Kapseln mono summiert, in der Stellung Front & Back bilden alle vier Nierenkapseln eine Mono-Summe. Bei Tight Stereo liegen die vorderen beiden Kapseln auf den beiden Stereokanälen, bei Wide Stereo liegen die Kapseln links vorne und hinten auf dem linken Kanal und rechts vorne und hinten auf dem rechten Kanal.

Dr. Andreas Hau/K.Ramm